Aktion 3. Welt Saar zum 75. Jahrestag der Befreiung
Pressemitteilung der Aktion 3. Welt Saar vom 7. Mai 2020 zum 75. Jahrestag der Befreiung Die „Aktion 3.Welt Saar“ hat zum 75 Jahrestag der Befreiung, dem Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland am 8.5.1945, eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie fordert, die „NS Erinnerungsarbeit auf neue Füße“ zu stellen. Hier
Nazi-Kollaborateure aus dem Nahen Osten, Indien und Argentinien
Landeszentrale für politische Bildung – Hamburg: Der Palästinenserführer Mohammed Amin al-Husseini und andere Nazi-Kollaborateure aus dem Nahen Osten, Indien und Argentinien Vortrag von Karl Rössel (recherche international e.V.) Donnerstag, 31. August 2023, 18.30 Uhr Ort: Tschaikowsky-Saal I Tschaikowskyplatz 2 I 20355 Hamburg
Mit Nazis gegen Juden
Zur Tradition des eliminatorischen Antisemitismus im Nahen Osten seit dem Zweiten Weltkrieg und seiner Verharmlosung hierzulande bis in die Gegenwart Vortrag von Karl Rössel (recherche international e.V.) im Rahmen der Aktionswochen gegen AntisemitismusDonnerstag, 30. November 2023, 20.00 Uhr, Weingut Andreas Dilger, Urachstr. 3, Freiburg Infos zum Inhalt der Veranstaltung hier Infos zum Programm der Aktionswochen gegen Antisemitismus 2023 in Freiburg: https://respect-freiburg.net/aktionswochen-gegen-antisemitismus-2023-in-freiburg/ Eine gekürzte Fassung des Vortrags erschien im Januar 2025 in der Wochenzeitschrift „jungle world“ (Nr. 2, 11. Januar 2024): hier In voller Länge ist der Vortrag im Südnordfunk des iz3w zu hören: https://www.iz3w.org/aktuell/vortrag-karl-rössel-mit-nazis-gegen-juden
Performance zur Rolle Afrikas im Ersten Weltkrieg
Performance von William Kentridge, Südafrika (u.a.) zur Rolle Afrikas im Ersten Weltkriegbei der Ruhrtriennale 2018: The Head and The Load 9.-12. August, Kraftzentrale, Duisburg (Am 10. August um 20 Uhr in Anwesenheit von William Kentridge)
An untold story
Erinnerungen an die jüdischen Passagiere des Flüchtlingsschiff „Struma“, das 1942 im Schwarzen Meer versenkt wurde, nachdem die türkische Regierung ihm die Landerechte in Istanbul verwehrt hatte. Hier ein Artikel von Eberhard Rondholz aus der Zeitschrift konkret im Februar 2022 Hier der ergänzende Leserbrief dazu, der leicht gekürzt im März 2022 in der konkret abgedruckt wurde.
Erinnerungen an brasilianische Befreier in der Toskana
1944 landeten 25000 brasilianische Soldaten in Italien, die „Força Expedicionária Brasilieira“ (FEB), den Vormarsch der Alliierten gegen die deutschen Besatzer zu unterstützen. Doch die Einsätze und Opfer der brasilianischen Befreierwaren lange Zeit fast vollständig vergessen.Ein kleines Privatmuseum in dem toskanischen Bergstädtchen Barga erinnert daran.
Gedenkveranstaltung der Stadt Köln zum 75. Jahrestag des Kriegsendes 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs thematisiert die Stadt Köln in ihren Gedenkveranstaltungen erstmals die massiven Kriegsfolgen außerhalb Europas, insbesondere in Afrika. So war das Internationale Amt der Kölner Oberbürgermeisterin schon Mitveranstalter bei der Präsentation von Filmen zum 8. Mai 1945 aus afrikanischer Perspektive bei den Afrika Film Tagen von FilmInitiativ Köln e.V. im September 2020. Am Freitag, den 18. Dezember 2020, 17 Uhr, folgte nun noch eine weitere Film- und Diskussionsveranstaltung zur Rolle Afrikas im Zweiten Weltkrieg, die aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nur online stattfinden konnte. Sie wurde eingeleitet durch die experimentelle Filmcollage «8. Mai 1945. Unsere Geschichte zählt» des aus Burkina Faso stammenden Filmemachers Lionel Somé und der Medienkünstlerin Marie Köhler. Im Anschluss daran folgte eine Diskussionsrunde, an der mit Karl Rössel auch der Kurator der Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg»von recherche international e.V. teilnahm. Die Weblinks zu Film und Podiumsgespräch finden Sie seit dem 17.12.2020 auf der Sonderseite: www.stadt-koeln.de/afrika-unsere-geschichte-zaehlt
September 2020: 75 Jahre Kriegsende – Veranstaltungen in Köln
Bei den AFRIKA FILM TAGEN 2020 von FilmInitiativ Köln e.V. liefen am 20.9. und 21.9.2020 im Filmforum im Museum Ludwig zwei Dokumentarfilme mit afrikanischen Perspektiven zum Ende des Zweiten Weltkriegs
Weitere Informationen zu den Filmen HIER‚ Video-Statements des Regisseurs Mehdi Lallaoui HIER‚ Der Film „Auch Arikaner haben das Elsass befreit…“ zur online-Sichtung HIER Einführung von Karl Rössel (recherche international e.V.) bei der Filmveranstaltung zur Rolle Afrikas im Zweiten Weltkrieg HIER
Am Donnerstag, 3. September, präsentierte recherche international e.V. im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln die Diskussionsveranstaltung DIE TÜRKEI, DIE JUDEN UND DER HOLOCAUST – Zur Bedeutung eines kritischen Geschichtsbewusstseins in der Migrationsgesellschaft Mit Corry Guttstadt & Dogan Akhanli Weitere Informationen zum Programm und den ReferentInnen HIER Fotos von der Veranstaltung HIER
Im Namen der Pfeife rauchenden Cobra
Ein Museum erinnert an die brasilianischen Befreier der Toskana Artikel aus der Zeitschrift ila (Nr. 444, April 2021) hier
Fluchtpunkt Manila
Vom NS-Regime verfolgte Juden im philippinischen Exil Ein Artikel von Rainer Werning in der Zeitschrift iz3w Juli/August 2020 hier.
Geschichte und Geschichtsbilder
Tagung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung 29. – 31. OKTOBER 2015
Judenverfolgung in Nordafrika während des Zweiten Weltkriegs
27. Januar 2017: Berlin (Jüdisches Museum Berlin) ReferentInnen berichteten über die Verfolgung von Juden in den nordafrikanischen Ländern Tunesien, Libyen und Algerien, die unter Kontrolle der faschistischen Achsenmächte (Deutschland & Italien) sowie ihrer Kollaborateure der französischen Vichy-Regierung standen. Begleitend zu der Veranstaltung zeigte das Jüdische Museum eine Auswahl von Tafeln zur Judenverfolgung in Nordafrika aus der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“, die recherche international e.V. zur Verfügung gestellt hatte. Die Veranstaltung war mit 90 TeilnehmerInnen gut besucht.
LEE OK-SEON, ZEITZEUGIN AUS KOREA AUF RUNDREISE
Die Verschleppung Hunderttausender Frauen aus Asien und der Pazifikregion in japanische Militärbordelle ist in der (Wander-)Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ ausführlich dokumentiert. Seit deren Premiere im September 2009 hat der Korea-Verband in zahlreichen Ausstellungsstädten Begleitveranstaltungen zum Thema organisiert. Mit Lee Ok-Seon wurde erneut eine der letzten überlebenden Zeitzeuginnen aus Korea zu einer Rundreise von Darmstadt über Köln und Hamburg bis Berlin im August/September 2013 eingeladen.
Mai 2016: Antifaschistisches Kulturfest zum Tag der Befreiung in Göttingen
„Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ – Zum Hintergrund einer Ausstellung 16. April 2015, 19 Uhr, Albertina (Beethovenstr. 6) Flyer zur einführenden Diskussionsveranstaltung (am 16.4.2015) hier
LehrerInnenfortbildung im Jüdischen Museum Frankfurt
Das Pädagogische Zentrum FfM – Fritz Bauer Institut & Jüdisches Museum Frankfurt lädt für den 18. September 2014 zu einer Lehrerfortbildung im Jüdischen Museum Frankfurt: Verfolgung, Flucht, Widerstand und Hilfe außerhalb Europas im Zweiten Weltkrieg
Do. 18. September 2014, 14.30–17.00 Uhr
Jüdisches Museum Frankfurt, Untermainkai 14/15
Nähere Informationen können Sie der pdf-Einladung entnehmen.
Die Lehrerfortbildung ist beim Landesschulamt mit der Nr. 01479013 akkreditiert.
Veranstaltungen von Recherche International e.V. im Mai/Juni 2014 in Köln und Hamburg zur aktuellen Situation in Indien
Veranstaltungen „Indien – Die größte Demokratie der Welt? Marktmacht, Hindunationalismus & Widerstand“ Erste Vorstellung des Buches „Indien – Die größte Demokratie der Welt? Marktmacht, Hindunationalismus & Widerstand“ (Autor: Dominik Müller), gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, der Jakob Moneta Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Weiterlesen
Veranstaltung des Fritz Bauer-Instituts
Veranstaltung zu den Unterrichtsmaterialien des Pädagogischen Zentrums des Fritz Bauer-Instituts & des Jüdischen Museums Frankfurt am 12. Juni 2014. Hier der Einladungsflyer.
Vortrag in Bochum
In der vom Asta der Universität veranstalteten Reihe „Politischer Dienstag“: Dienstag, 17. Januar 2012, 18.30 Uhr Unsere Opfer zählen nicht Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg Kulturcafé Bochum /AstA der Ruhr-Universität 44801 Bochum, Universitätsstraße 150
Perspektiven der Geschichtsvermittlung zu Nazismus und Holocaust in der Migrationsgesellschaft
Mehrtägige Tagung vom 17. bis 20. November in Wien, bei der auch das Projekt „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ von Recherche International e.V. vorgestellt wurde. Das Programm der Tagung zum downloaden hier. (PDF-Download).
30 Jahre Aktion 3. Welt Saar
Die Aktion 3. Welt Saar, die im Februar/März 2011 die A2-Version der Ausstellung in den Räumen der Stiftung Demokratie Saarland in Saarbrücken zeigte, feierte am 6. Oktober ihr 30-jähriges Bestehen. Karl Rössel von Recherche International e.V. war eingeladen, die Laudatio zu halten und dabei einen kritischen Rückblick auf drei Jahrzehnte Internationalismusarbeit im Allgemeinen und die politische Praxis der Aktion 3. Welt Saar im Besonderen zu liefern. Die Rede ist nachzulesen hier
Gedenktafel für Weltkriegsopfer aus Tansania
Im Frühjahr 2011 war die Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ in Göttingen zu sehen. Julia Seifert gehörte damals zu den Betreuerinnen und bot Führungen durch das Afrika-Kapitel der Ausstellung an. Ein Jahr später schickte sie Recherche International dieses Foto, das sie bei einem Auslandssemester als Ethnologie-Studentin im Februar 2012 in Tansania gemacht hat. Es zeigt eine kleine Gedenktafel am Rande einer Straße in der Stadt Mbeya im südlichen Hochland. Die Tafel erinnert an Soldaten aus Tansania (Askari genannt), die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben für die Befreiung der Welt vom Naziterror gelassen haben. Hunderttausende Kolonialsoldaten aus Ostafrika kämpften unter britischem Kommando im Zweiten Weltkrieg. Julia Seifert schrieb, dass sie „sofort wieder an die Ausstellung gedacht“ habe, als sie vor dieser Gedenktafel in Tansania stand und dass sie hoffe, dass das Photo und die Informationen aus Tansania dazu „hilfreich“ für die weitere Aufarbeitung der Kolonial-Geschichte des Zweiten Weltkriegs sein können. Recherche International e.V. bedankt sich für diesen Hinweis und bittet alle, die ähnliche historische Dokumente, Zeitzeugnisse und Fotos entdecken oder besitzen, diese zur Veröffentlichung auf dieser Internetseite zur Verfügung zu stellen, damit die verdrängte und verschwiegene (Kolonial-)Geschichte des Zweiten Weltkriegs endlich stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden kann.
DIE DRITTE WELT IM ERSTEN WELTKRIEG
2014 jährte sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. mal. Dabei wurde das Thema in den meisten Publikationen, Zeitungsartikeln und Fernsehsendungen wieder fast ausschließlich aus eurozentrischer Perspektive behandelt und Kriegsfolgen für den Rest der Welt werden ignoriert. Hinweise auf empfehlenswerte Publikationen, Veranstaltungen, Filme und eine Ausstellung zur Rolle der Dritten Welt sowie zu Kolonialsoldaten im ERSTEN Weltkrieg finden sich hier.
Artikelserie zur Kolonialgeschichte des Ersten Weltkriegs im iz3w
Um so verdienstvoller ist die Artikel-Serie zur Kolonialgeschichte des Ersten Weltkriegs, die seit Mitte 2013 in der internationalistischen Zeitschrift iz3w aus Freiburg erscheint (www.iz3w.org). In der Nr. 340 (Januar/Februar 2014) folgte darin auch Teil eins eines zweiteiligen Beitrags von Karl Rössel von Recherche International e.V. über Kolonialsoldaten im Ersten Weltkrieg, der in der iz3w-AusgabeNr. 341 (März/April 2014) fortgesetzt wurde. Teil eins des Beitrags („Die Front ist die Hölle“) ist nachzulesen hier. Teil zwei des Beitrags ist nachzulesen hier.
Südlink-Themenheft:
Hundert Jahre Erster Weltkrieg Der globale Süden zwischen den Fronten (Nr. 168, 2014)
Bibliographie zu Afrika im Ersten Weltkrieg
Eine Literaturliste zum Thema „Afrika im Ersten Weltkrieg“ hat Oliver Schulten zusammengestellt. Er hat in Köln afrikanische Geschichte studiert, war an der Präsentation der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ in Wuppertal beteiligt und hat Schulklassen durch die Ausstellung geführt. Er hat im Laufe der l Jahre eine „Afrika-Bibliothek“ zusammengestellt, aus der er schon eine Bibliographie zur Rolle des Kontinents im Zweiten Weltkrieg zusammengestellt hat. (Sie kann hier heruntergeladen werden.)
Im November 2014 war Oliver Schulten auch an dem Themenabend zur Erinnerung an Afrikas Rolle und Opfer im Ersten Weltkrieg beteiligt, den Recherche International im Kölner Theater im Bauturm veranstaltete. Seitdem arbeitet er an einem Buch über Afrika im Ersten Weltkrieg. Ein erstes Ergebnis seiner Recherchen ist eine beeindruckend umfangreiche Bibliographie zum Thema: hier
Artikel über Ostafrika im Ersten Weltkrieg von Oliver Schulten (in Englisch) hier
Veranstaltungen von Recherche International e.V. zur Kolonialgeschichte des Ersten Weltkriegs:
Die Front ist die Hölle Kolonialsoldaten im Ersten Weltkrieg 3.9.2014, 19 Uhr, „Pumpe“. Kiel Schwarze Brüder unter Eis und Tod Themenabend: Afrika im Ersten Weltkrieg 23.11.2014, 18 Uhr, Theater im Bauturm, Köln Infos hier
Ausstellung des Historischen Museums in Frankfurt
Das Historische Museum Frankfurt hat von 2012/2013 die Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ sieben Monate lang gezeigt. Dadurch angeregt ist dort ab dem 11. September 2014 (bis zum 15.2.2015) eine neue Ausstellung mit dem Titel „Gefangene Bilder. Wissenschaft und Propaganda im Ersten Weltkrieg“ zu sehen. Den Ausgangspunkt dafür „bilden Porträts von zehn französischen Kolonialsoldaten aus Nord- und Westafrika“, Kriegsgefangene, die in einem Lager fotografiert worden sind und die Austellung geht der Frage nach: „Wie passen diese Fotografien, die fast hundert Jahre unbeachtet im Archiv lagen, zum üblichen Bild vom Ersten Weltkrieg“. Hier das Plakat und der Programmflyer.
Filme
Zwei Filme zu Kolonialsoldaten aus dem Ersten Weltkrieg, die im Begleitprogramm zur Frankfurter Ausstellung laufen, können auch anderen Veranstaltern besonders empfohlen werden:
Majubs Reise Deutschland 2013, Dokumentarfilm, Regie & Buch: Eva Knopf; 44 min. Produktion: Filmakademie Bade-Württemberg. Kontakt: www.filmakademie.de In der Kolonie Deutsch-Ostafrika geboren, wird Majub bin Adam Mohamed Hussein im Ersten Weltkrieg Soldat für die Deutschen. Damals ist er neun Jahre alt. Nachdem die Deutschen den Krieg verloren haben, zahlen sie ihm seinen Sold nicht mehr aus. Etwa zehn Jahre nach dem Krieg entschließt Majub sich deshalb, seinen ausstehenden Sold persönlich abzuholen. Im nationalsozialistischen Deutschland wird aus dem Kolonialsoldaten des Ersten Weltkriegs ein vielbeschäftigter Statist und Kleindarsteller im deutschen Kino. Fast immer, wenn es in den Filmen der Nazizeit einen Schwarzen brauchte, war es Majub, der diese Rolle spielte. Er war Zarah Leanders Chauffeur, Hans Albers’ Diener und Heinz Rühmanns Liftboy. Regisseurin Eva Knopf erzählt in ihrem essayistischen Dokumentarfilm Majubs Reise von seiner Kindheit in der Kolonie, seinem Leben im nationalsozialistischen Deutschland und seinem Platz in den Kolonialfantasien der Deutschen. Eva Knopf über ihren Film: „Fast alles, was wir über [Mohamed Hussein] wissen, stammt aus den Archiven der Nationalsozialisten – aus Unterlagen des Auswärtigen Amtes und seinen Auftritten in Propagandafilmen. Er hat keine lebenden Verwandten – es gibt nichts, was ihn unter seinen eigenen Bedingungen zeigt. Wenn wir diese Archivbilder und Dokumente zeigen, laufen wir Gefahr, die Degradierungen, die Mohamed Husen erfahren hat, zu wiederholen. Wenn wir sie nicht zeigen, wird er für immer in den Archiven vergessen werden.“
The Halfmoon Files Deutschland 2007; Dokumentarfilm, Regie & Buch: Philip Scheffner; Beta SP; 87 min. Vertrieb: Filmgalerie 451. Kontakt: www.filmgalerie451.de Eine faszinierende Spurensuche nach Informationen über Kolonialsoldaten, die 1916 in einem Lager bei Berlin gefangen waren und von denen nur Tonaufnahmen auf Schallplatten erhalten sind, die deutsche Wissenschaftler aufnahmen, um fremde Stimmen zu dokumentieren. Auf der Internetseite des Filmemachers Philip Schaffner (www.halfmoonfiles.de) heißt es über den Film: „Es war einmal ein Mann. Er geriet in den europäischen Krieg. Deutschland nahm diesen Mann gefangen. Er möchte nach Indien zurückkehren. Wenn Gott gnädig ist, wird er bald Frieden machen. Dann wird dieser Mann von hier fortgehen.“ Knisternd verklingen die Worte von Mall Singh, gesprochen in einen Phonographentrichter am 11. Dezember 1916 in der Stadt Wünsdorf bei Berlin. 90 Jahre später ist Mall Singh eine Nummer auf einer alten Schellackplatte in einem Archiv, eine unter Hunderten von Stimmen von Kolonialsoldaten des 1. Weltkrieges. Die Aufnahmen entstanden in einer einmaligen Allianz aus Militär, Wissenschaft und Unterhaltungsindustrie. Philip Scheffner folgt in seiner experimentellen Spurensuche „The Halfmoon Files“ diesen Stimmen an den Ort ihrer Aufnahme. Wie in einem Memoryspiel, das bis zum Ende unvollständig bleibt, deckt er Bilder und Töne auf, in denen die Geister der Vergangenheit zum Leben erwachen. Spiralförmig schrauben sich die Worte seiner Protagonisten ineinander. Diejenigen, die den Aufnahmeknopf drückten an ihren Phonographen, an ihren Foto- und Filmkameras, haben die offizielle Geschichte geschrieben. Mall Singh und die anderen Kriegsgefangenen aus dem Halbmondlager sind aus dieser Geschichte verschwunden. Ihre Geister scheinen mit dem Filmemacher zu spielen, ihm aufzulauern. Sie folgen ihm auf seinem Weg, die Stimmen in ihre Heimat zurückzubringen. Doch die Handlung der Geschichte entgleitet dem Erzähler. Und die Geister lassen sich nicht vertreiben. „Wenn ein Mensch stirbt, irrt er herum und wird ein Geist. Es ist die Seele, die umherschweift. Diese Seele ist wie ein Lufthauch. Der Geist ist wie die Luft, die uns umgibt. Er kann überall hingehen.“
(Anti-)Kolonialismus-Filmreihe an der Universität Gießen
mit Dokumentation über den 8. Mai 1945 in Algerien Weiterlesen
Vortrag von Karl Rössel in Regensburg
zum Thema „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ „Jugendinitiative gegen Rassismus und Antisemitismus“ (JIGRA).
8. Mai 2012:Vortrag und Buchvorstellung in Karlsruhe
8. Mai 2012, Karlsruhe (Infoladen): Vortrag und Buchvorstellung mit historischen Fotos und Originaltönen von ZeitzeugInnen. Mit Karl Rössel. Das Einladungsplakat finden Sie hier zum Download.
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