Kurzbeschreibung der Ausstellung
Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg
(Wander-)Ausstellung zu einem vergessenen Kapitel der Geschichte
Erstellt von Recherche International e.V. (Köln).
Mit 96 Ausstellungstafeln, 3 Leinwänden, 3 Video- und 10 Hör-Stationen.
Empfehlungen für Begleitprogramme: Filme, Lesungen, Vorträge, Führungen, Lehrerfortbildungen, Seminare für Jugendliche und das Hiphop-Tanztheater «Die vergessenen Befreier» («A Nos Morts»).
Vor 70 Jahren, am 1. September 1939, begann der Zweite Weltkrieg – in Europa. In Afrika herrschte bereits seit 1935 Krieg um Äthiopien (mit Soldaten aus 17 Ländern und 3 Kontinenten) und auch der japanische Angriff auf China hatte bereits 1937 begonnen. Bis 1945 leisteten Millionen Soldaten aus der Dritten Welt einen wichtigen Beitrag, um die Welt vom europäischen Faschismus und japanischen Großmachtwahn zu befreien. Dazu gehörten Inder und Chinesen, Afrikaner und Lateinamerikaner, Filipinos und Pazifikinsulaner, Männer und Frauen von allen Kontinenten, die freiwillig und aus antifaschistischem Bewusstsein oder zwangsrekrutiert für die kriegführenden Kolonialmächte Militär- und Arbeitsdienste leisteten. Weite Teile der Dritten Welt – von der lateinamerikanischen Küste über Nordafrika und den Nahen Osten bis nach Indien, Südostasien und Ozeanien – dienten auch als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet zurück.
Allein in China forderte der Krieg mehr Opfer als in Deutschland, Italien und Japan zusammen und bei der Befreiung der philippinischen Hauptstadt Manila von den japanischen Besatzern kamen mehr Zivilisten ums Leben (100 000) als durch die alliierten Bombardements in Berlin, Dresden oder Köln. Die Kolonien der kriegführenden Mächte mussten zudem Nahrungsmittel für die kämpfenden Truppen und Rohstoffe für die Rüstungsproduktion liefern. Oft hungerte deshalb die einheimische Bevölkerung.
Allein in China forderte der Krieg mehr Opfer als in Deutschland, Italien und Japan zusammen und bei der Befreiung der philippinischen Hauptstadt Manila von den japanischen Besatzern kamen mehr Zivilisten ums Leben (100 000) als durch die alliierten Bombardements in Berlin, Dresden oder Köln. Die Kolonien der kriegführenden Mächte mussten zudem Nahrungsmittel für die kämpfenden Truppen und Rohstoffe für die Rüstungsproduktion liefern. Oft hungerte deshalb die einheimische Bevölkerung.
Auch das NS-Regime bezog kriegswichtiges Material aus den französischen Kolonien in Afrika und Indochina, die unter der Kontrolle der Kollaborationsregierung in Vichy standen. Die Nazis wollten nach der Unterwerfung Osteuropas zudem ein Kolonialreich in Zentralafrika erobern und über Nordafrika in den Nahen Osten vorstoßen. Auch Hunderttausende Juden in dieser Region mussten deshalb um ihr Leben fürchten. 1942 landete ein SS-Kommando in Tunesien, das die Juden in Palästina vernichten sollte und noch im chinesischen Shanghai sahen sich Zehntausende jüdische Flüchtlinge von Gestapo-Verfolgern bedroht. In der Dritten Welt gab es allerdings nicht nur Opfer, sondern auch Kollaborateure der faschistischen Achsenmächte, die im Krieg an deren Seite kämpften – von Nordafrika und Palästina über den Irak und Indien bis nach Thailand und Indonesien.
Fakten wie diese kommen in der hiesigen Geschichtsschreibung bislang kaum vor. Die (Wander-) Ausstellung und die Begleitprogramme dazu erinnern daran.
Nach der Premiere im September 2009 in Berlin war die große Version der Ausstellung bis Ende 2014 in Tübingen, Wuppertal, Osnabrück, Köln, Luzern, Göttingen, Bielefeld, Darmstadt, Essen, Chur, Kassel, Frankfurt a. M., Hamburg, Glücksburg und Bremen zu sehen.
Die beiden kleineren Versionen (im A1- und A2-Format) wurden in Halle, Aachen, Freiburg, Bergheim, Berlin, Betzdorf-Kirchen, Mettingen, Osnabrück, Köln, Bensheim, Erlangen, Grünberg, Frankfurt a.M., Karlsruhe, Bielefeld, Marl, Kirchheimbolanden, Saarbrücken, Duisburg, Göttingen, Lechenich, Rostock, Essen, Düsseldorf, Brandenburg, Heppenheim, Offenbach/Main, Wendland, Bremen und Marburg gezeigt.
Weitere Ausstellungsorte in den Jahren 2015/2016: Münster, Marburg, Leipzig und Dresden.
Die beiden kleineren Versionen (im A1- und A2-Format) wurden in Halle, Aachen, Freiburg, Bergheim, Berlin, Betzdorf-Kirchen, Mettingen, Osnabrück, Köln, Bensheim, Erlangen, Grünberg, Frankfurt a.M., Karlsruhe, Bielefeld, Marl, Kirchheimbolanden, Saarbrücken, Duisburg, Göttingen, Lechenich, Rostock, Essen, Düsseldorf, Brandenburg, Heppenheim, Offenbach/Main, Wendland, Bremen und Marburg gezeigt.
Weitere Ausstellungsorte in den Jahren 2015/2016: Münster, Marburg, Leipzig und Dresden.
Initiativen aus weiteren Städten haben ebenfalls Interesse an der Präsentation der Ausstellung bekundet. (s. «Orte und Termine»)
Weitere Interessenten können sich melden bei: karl.roessel@rjb-koeln.de