Das vorliegende Buch untersucht einen bisher wenig beachteten Aspekt des Zweiten Weltkriegs, der das Bild der deutschen Wehrmacht in einem wichtigen Punkt revidieren wird. Bisher hatte die historische Literatur der Wehrmacht für den Krieg gegen Frankreich im Allgemeinen ein korrektes Verhalten bescheinigt, das in scharfem Kontrast zur deutschen Kriegführung im Osten stehe. Aufgrund der Archivquellen, die Raffael Scheck erschlossen hat, ist dieses Bild nicht mehr aufrechtzuerhalten. Damit ist auch die letzte Legende der Wehrmacht, die des «sauberen Westfeldzuges», nicht länger haltbar.

Die vorliegende Untersuchung belegt erstmals detailliert, dass die Wehrmacht im Mai und Juni 1940 Massaker an schwarzen Soldaten und Kriegsgefangenen verübte, die in der französischen Armee gekämpft hatten, und zeigt auf, wie weit die Nazifizierung der Truppe bereits zu diesem Zeitpunkt fortgeschritten war. Mehrere Tausend schwarze Gefangene wurden während des Feldzugs ermordet und eine unbestimmte Zahl von Schwarzen wurde erschossen, ohne Gelegenheit zu bekommen, sich zu ergeben. Oft machten die Deutsche bei der Suche nach versprengten schwarzen Soldaten keine Gefangenen.

Der Autor stellt die Massaker an schwarzen Soldaten in die Kontinuitätslinie der Brutalisierung der deutschen Kriegsführung seit den Kolonialkriegen gegen die Hereros und den Maji-Maji-Aufstand. Er untersucht darüber hinaus die deutsche Propaganda gegen die sog. »Schwarze Schmach« während der Rheinlandbesetzung, welche die Stationierung der Kolonialtruppen als Verbrechen und Provokation darstellte. Die Nationalsozialisten hielten die Erinnerung an diese Hetzkampagne auch nach 1933 wach. Als Rheinlandbastarde diffamierte Kinder wurden während des Dritten Reichs erfasst und sterilisiert.

«Das Unternehmen Barbarossa geriet von Anfang an zu einem Vernichtungs- und Auslöschungskrieg. Die Massaker in Frankreich aber gehörten zu seiner mörderischen Ouvertüre» (Raffael Scheck in der ZEIT).

Raffael Scheck, Jg. 1960, geboren in Freiburg im Breisgau, studierte an der Universität Zürich und an der Brandeis University in Waltham (Massachusetts) und habilitierte sich an der Universität Basel. Er hat vier Bücher und zahlreiche Artikel über deutsche Geschichte verfasst und arbeitet an einer Studie über die französischen Kolonialsoldaten in deutschen Gefangenenlagern während des Zweiten Weltkrieges. Er ist Professor für europäische Geschichte der Neuesten Zeit am Colby College in Waterville, Maine (USA).

Veranstalter: Buchhandlung BiBaBuZe

Ort: Aachener Straße 1, 40223 Düsseldorf

Zeit: 19.30 Uhr

Eintritt: 4 Euro

Kontakt: Peter Seifert

Tel: 0211 – 340060

Veranstalter: Stiftung W

Ort: Forum der Volkshochschule Elberfeld, Auer Schulstraße

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Kontakt: Bernhard Fedler

Mail: ferdi270@gmx.de

Tel: 0202 – 470490

Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln, Recherche International e.V., FilmInitiativ Köln e.V., NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln (begleitend zur Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg»)

Ort: DOMFORUM, Domkloster 3, 50677 Köln

Zeit: 19.30 Uhr

Eintritt: 3 Euro

Kontakte:

Margarete Bueren (DOMFORUM)

Mail: MBueren@bildungswerk-koeln.de

Tel: 0221 – 92584720

Karl Rössel (Recherche International e.V./FilmInitiativ Köln e.V.)

Mail: karl.roessel@rjb-koeln.de

Tel: 0221 – 317091

Veranstalter: Volkshochschule Osnabrück

Ort: Bergstraße 8

Zeit: 19.30 Uhr

Eintritt: frei

Kontakt: Dr. Carl-Heinrich Boesling

Mail: Boesling@vhs-osnabrueck.de

Tel: 0541 – 3232197

Veranstalter: Volkshochschule Aachen in Kooperation mit Eine Welt Forum Aachen e.V. und Pädagogischem Zentrum Aachen e.V.

Ort: Peterstr. 21-25, 52062 Aachen, Forum (2. Etage)

Zeit: 19.00 Uhr

Eintritt: frei

Kontakt: Winfried Casteel

Mail: Winfried.Casteel@mail.aachen.de

Tel: 0241 – 4792127

Veranstalter: Demokratische Linke an der Universität Gießen

Ort: Margarete-Biber-Saal, Ludwigstraße 34, 35390 Gießen

Zeit: 19.00 Uhr

Eintritt: frei

Kontakt: demokratische-linke@gmx.de

Veranstalter: Buchladen Le Sabot

Ort: Breite Straße 76, 53111 Bonn

Zeit: 20 Uhr

Eintritt: frei

Kontakt: buchladen@lesabot.de

Tel: 0228 – 695193